1.Männer : Spielbericht (2023/2024)

Überlegen geführtes Auswärtsspiel führt zu erstem Auswärtssieg der Saison

Quelle Thüringer Allgemeine Eichsfeld (Christian Roeben)

So hat sich Fußball-Landesklässler SC Leinefelde den Auftakt gegen Kölleda bestimmt nicht vorgestellt...

Der SC Leinefelde (SCL) hat einen bitteren Start in die neue Fußball-Landesklassen-Saison hingelegt. Auf dem eigenen Kunstrasenplatz – der Rasen war sehr zur Verwunderung des Gästeanhangs gesperrt – verloren die Schützlinge von Trainer Steven Geller gegen den FSV Kölleda mit 1:4 (1:2).

„Wir hatten eine Topvorbereitung, ich bin optimistisch“, hatte Geller kurz vor dem Spiel gesagt. Gute eineinhalb Stunden später war die Laune des Leinefelder Trainers im Keller.

Leinefeldes Trainer spricht von „ernüchterndem Start“

Als „ernüchternd“ stufte Geller den missglückten Start ein. Ganz anders war die Stimmung bei seinem Gegenüber. „Man hat schon heute im ersten Spiel gesehen, dass sich jeder meiner Spieler weiterentwickelt hat“, freute sich Kölledas Coach Dominik Sulze.

In der Vorsaison war der letztjährige Aufsteiger in Leinefelde noch mit 0:5 untergegangen. Dieses Mal diktierte der FSV das Geschehen nahezu durchweg. „Eigentlich hätten wir zur Halbzeit schon mit 5:1 führen müssen““, sagte Sulze und beschrieb damit das einzige Tagesmanko Kölledas: Die Chancenverwertung war ausbaufähig.

Hätte die Gäste-Elf alle Möglichkeiten genutzt und beim Kopfball von Frederik Gast, der am Pfosten landete (72.), etwas mehr Glück gehabt, wäre der Saison-Aufgalopp für Gegner Leinefelde noch bitterer geworden. „Kölleda war heute einfach aggressiver und wollte den Sieg mehr“, gab SCL-Coach Geller zu.

Die Eichsfelder, bei denen Mittelfeldmann Marius Gerbig bereits nach sechs Minuten verletzt ausgewechselt werden musste, waren nur in den Anfangsminuten mutig und pressten früh. Schnell jedoch übernahm Kölleda das Kommando auf dem Kunstrasen, überlistete die Gästeabwehr immer wieder mit langen Bällen.

Nick Maroldt traf nach zehn Minuten aus dem Rückraum überlegt zum 0:1 aus Leinefelder Sicht, sein Teamkollege Eric-Jeremy Weidner legte in der 21. Minute per Schuss ins lange Eck nach. Drei Minuten zuvor hatte es Weidner ebenfalls auf eigene Faust versucht, anstatt seine völlig frei in der Mitte stehenden Mitspieler zu bedienen (18.).

Kölledas 19-jähriger Kapitän treibt an

Kölleda, immer wieder angetrieben vom enorm laufstarken, erst 19-jährigen Kapitän Lucas Pauli, war einfach wacher, spritziger, schneller. Nur in den letzten fünf Minuten war Leinefelde am Drücker.

Florian Meyer scheiterte am Innenpfosten (40.), ehe Jonas Burghardt aus halbrechter Position fulminant den 1:2-Anschluss markierte (42.). Leinefeldes Nummer 11 hätte 60 Sekunden später auf 2:2 stellen können, fand jedoch freistehend in Kölledas Keeper Attila Notas seinen Meister.

Die Hoffnung auf den Ausgleich hatte sich für den SCL nach Wiederbeginn schnell erledigt. Kölledas Johannes Silberhorn stieß energisch in den Strafraum vor und vollendete einen Steckpass mit links aus elf Metern zum 1:3 (50.).

Silberhorns zweiter Streich in der Endphase symbolisierte den Willen, den Kölleda an diesem Tag auf den Platz brachte: Obwohl der FSV-Stürmer schon zahlreiche Sprints in den Beinen hatte, tankte er sich in der 85. Minute mit einer Energieleistung erfolgreich gegen zwei Gegenspieler durch und vollendete zum 1:4-Endstand.

Trainer Sulze jubelte, hatte aber trotz des perfekten Auftakts auch etwas zu Meckern. Sein Sohn Henrik sollte in der zweiten Halbzeit eigentlich Druck über die rechte Seite machen. „Da ist aber nicht viel gekommen“, bemängelte Vater und Coach Sulze und fügte augenzwinkernd hinzu: „Vielleicht muss ich ihm jetzt das Taschengeld streichen.“

Quelle Thüringer Allgemeine Sömmerda (Jakob Maschke)

In der letzten Saison auswärtsschwach und an selber Stelle noch 0:5 unterlegen, war Kölleda diesmal die klar bessere Mannschaft. „Mit besserer Chancenverwertung hätten wir schon zur Halbzeit 5:1 führen müssen“, sah FSV-Coach Dominik Sulze einen dominanten Auftritt seiner Elf. Weil aber nur Maroldt und Weidner trafen und die Gäste kurz vor der Pause den Faden verloren, schaffte Leinefelde den Anschluss und um ein Haar direkt danach den Ausgleich. Doch Keeper Notas parierte – wie auch einige Male in einer sorglosen Phase in Durchgang zwei – prächtig.

Notas, Abwehrchef Shebli, Kapitän und Antreiber Pauli sowie Silberhorn, der am Ende noch zweimal zur Entscheidung vollstreckte, bildeten die siegbringende Achse.

FSV 06: Notas - Stang, Silberhorn, Sulze (85. Heyne), Mehlig, Weidner (84. Steickert), Maroldt (46. Dittmann), Shebli, Gast, Lakhdar (46. Asadi), Pauli. SR: Bräuer - Z.: 60 - T.: 0:1 Maroldt (10.), 0:2 Weidner (21.), 1:2 J. Burghardt (41.), 1:3 Silberhorn (49.), 1:4 Silberhorn (85.).

Im Bild unten: "Starker Kapitän: Kölledas erst 19-jähriger Spielführer Lucas Pauli (rechts) lässt sich auch von Leinefeldes Routinier Pascal Madeheim nicht abdrängen."