Jakob Maschke [TA] zum Spieltag der Landesklasse 2
Sascha Stengel, 24.03.2025
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Spitzenduo stolpert daheim, Verfolger frohlocken
Erfurt/Großrudestedt. Büßleben und Erfurt Nord verlieren beide erst zum zweiten Mal. Walschleben überrumpelt Kölleda. Sömmerda bleibt im Aufwind.
Der 20. Spieltag der Landesklasse-Staffel 2 stand für drei der sieben Vertreter aus dem Fußballkreis Erfurt-Sömmerda unter dem Motto: Am Samstag wollten die Verfolger vorlegen, am Sonntag hoffte der Primus zu antworten.
Teil eins der Mission ging für den Tabellenzweiten FC Erfurt Nord aber gehörig schief. Mit 0:1 musste sich Nord überraschend daheim dem SV Wüstheuterode geschlagen geben. Die erst zweite Niederlage leitete Kiep mit seinem durch Baumgarten unhaltbar abgefälschten Schuss ein (15.). Da war eigentlich noch genug Zeit für den Zweiten, das zu korrigieren und per Dreier bis Sonntag am Ersten Büßleben vorbeizuziehen. „Dafür haben wir diesmal aber zu viel von dem vermissen lassen, das zuvor für 15 ungeschlagene Spiele in Folge gesorgt hat. Die Niederlage ist nach dem Big Point letzte Woche umso bitterer“, sagte Nord-Coach Tobias Eckermann, dessen Team zuvor mit dem Sieg beim ambitionierten Dritten Mühlhausen aus dem Dreikampf um die Spitze vorerst einen Zweikampf gemacht hatte.
Köllner-Hattrick knockt Kölleda aus
Jedoch pirscht sich im Windschatten nach zwei ausgefallenen Partien zu Beginn der Rückrunde der SV Empor Walschleben heran. Mit einer starken Leistung fertigte er den FSV Kölleda im Derby unerwartet deutlich mit 4:0 ab und liegt mit zwei Spielen und sechs Punkten weniger theoretisch gleichauf mit Nord. Nichts erinnerte an das Hinspiel, als die Rollen mit 4:1 klar zugunsten der Kölledaer verteilt waren. Mit einer reifen und dominanten Leistung warteten die Platzherren speziell in der ersten Hälfte auf, was durch Justs Kopfballtor nach Weis-Ecke (4.) früh zu Buche schlug. Und dann kam Kevin Köllner: Der routinierte Stürmer, in dieser Saison für seine Verhältnisse bisher mit etwas Ladehemmung, schraubte sein Trefferkonto binnen 21 Minuten von sieben auf zehn. Erst von N. Ehrich und dann zweimal von L. Gerke fein bedient, blieb er eiskalt. Den 4:0-Pausenstand konnte Empor entspannt verwalten, weil von den schwachen Gästen erst in den letzten zehn Minuten offensiv etwas zu sehen war.
Die dürftige Auswärtsbilanz ließ Kölledas Trainer Marco Schmeißer hadern, erst recht nach dem starken, wenn auch unbelohnten Heimauftritt gegen Büßleben: „Für mich unerklärlich, wie wir von einer zur anderen Woche leistungs- und einstellungstechnisch so abfallen können. Auswärts ist so richtig der Wurm drin. Die Mannschaft ist sehr jung, da ist Konstanz schwer.“
Mit Blick auf das Topspiel am Sonntag zwischen Büßleben und Mühlhausen hofften die Trainer von Nord und Mühlhausen, dass die spielstarken Gäste etwas mitnehmen und den Titelkampf spannend halten. Und die Hoffnung wurde belohnt: Die Mühlhäuser griffen sich den allerletzten Meisterschafts-Strohhalm und entführten per 2:0 auf dem Erfurter Kunstrasen die drei Punkten. Von Beginn an wacher und aktiver, scheiterten die Gäste zunächst an der Latte, ehe Zimmermann zum 0:1 einköpfte (27.). Derselbe Spieler erhöhte per Strafstoß kurz vor der Pause. Von Büßleben, das schon in Kölleda sehr glücklich gewann, kam offensiv fast gar nichts. Das änderte sich auch nach dem Seitenwechsel kaum. Die wenigen blau-weißen Versuche waren ungefährlich. Nach den Patzern von Nord und Büßleben dürfen die Verfolger Mühlhausen und Walschleben wieder hoffen.
Sömmerda holt dritten Sieg in Folge
Mit Blick auf die untere Tabellenhälfte stand am Sonntag ein weiteres mit Spannung erwartetes Duell auf dem Programm. Selbstbewusst trafen nach zuletzt guten Leistungen Aufsteiger Großrudestedt und der FSV Sömmerda im Derby aufeinander. Die Sömmerdaer setzten letztlich ihren guten Lauf fort, gewannen mit 3:1 ihr drittes Spiel in Folge und zogen nach Punkten mit dem Kreisrivalen gleich (beide 21). „Wir waren heute zu ideenlos und ungenau, Sömmerda hat wenig Fehler gemacht und sich den Sieg verdient“, befand Großrudestedts Trainer Nico Rödiger. Nach Freistoß und Querpass gelang Müller die Gästeführung (16.), die Bohn im Nachsetzen nach einer Ecke egalisierte (44.). Müllers satter Schuss aus fast 30 Metern, den Keeper Riedel zu spät sah, brachte Sömmerda auf die Siegerstraße (75.). Als Riedel den Ball nicht zu greifen bekam und L. Nennewitz abstaubte (87.), war die Niederlage der Großrudestedter, die auswärts doppelt so viele Punkte geholt haben wie daheim, besiegelt.
Zu harmlos präsentierte sich indes der TSV Motor Gispersleben in Siemerode. Abgesehen von einer fruchtlosen kurzen Druckphase kurz nach der Halbzeit brachten die Gisperslebener wenig zuwege und verloren mit 0:3. Im engen Abstiegskampf sind sie mit 17 Zählern weiterhin der gefährdetste Kandidat aus dem hiesigen Fußballkreis.
Quelle:https://www.thueringer-allgemeine.de/sport/sport-erfurt-und-soemmerda/article408618235/spitzenduo-stolpert-daheim-verfolger-frohlocken.html