Stephan Klaus von der TA zum vergangenen Spieltag
Sascha Stengel, 31.03.2025

Büßleben, Erfurt Nord, Walschleben: Das Podium der Landesklasse-Staffel 2 ist seit dem 1:0-Sieg Walschlebens in Mühlhausen am Sonnabend in fester Hand des Fußballkreises Erfurt-Sömmerda. Doch misst man die Tabelle allein im Ullmann-Maßstab, heißt das Team der Stunde FSV Sömmerda. Seit Anfang März ist Mario Ullmann Trainer der Kreisstädter, hält vom ersten Tag an mit seinen Mannen die neu angelegte Weste blütenweiß. Wochenende für Wochenende beißen sich die Kontrahenten am wiederentdeckten Zusammenhalt des „Wolfsrudels“, wie sich die Kicker an der Fichtestraße mitunter selbst nennen, die Zähne aus.
Die Gesamttabelle zeugt zwar noch immer von den demoralisierenden Zeiten beim vormals Tabellenletzten, haben die Sömmerdaer trotz vierer defensiv stabiler Spiele in der rundum siegreichen jungen Ullmann-Ära nach wie vor die meisten Gegentore aller Teams. „Aber mit einigen personellen und taktischen Umstellungen haben wir unsere Sicherheit wiedergewonnen“, sagt der Coach. Leidtragender des vierten Streichs war am Samstag der Vorletzte Leinefelde.
4-2-3-1-System gibt Sömmerda Sicherheit
Nach dem 2:0 erinnerte sich Ullmann an „keine große Torchance für den Gegner“. Das gute alte 4-2-3-1-System griff einmal mehr, garniert freilich mit einem leidenschaftlichen Auftritt der fußballerisch ohnehin von der Konkurrenz als stark eingeschätzten FSV-Spieler. Diese erarbeiteten sich nebst ihrer beiden Tore nach Standards – Otto-Kopfball nach Müller-Ecke (25.), Foulelfmeter Reiche (83.) – insbesondere in der ersten Halbzeit etliche Hochkaräter. Zehner Müller und Mittelstürmer Otto hätten beizeiten Nägel mit Köpfen machen können.
„Wir als Trainerteam sind glücklich, dass es jetzt so gut läuft“, fiel Ullmann trotz und wegen eines wiederholt verdienten Dreiers ein weiterer Stein vom Herzen. Nicht nur, weil sich das Team ein gehöriges Stück von der Abstiegszone entfernt, sondern weil es sich eben als Team präsentiert hat. „Vom Fokussieren vor dem Spiel über die Lauf- und Zweikampfbereitschaft. Fußball macht uns allen wieder richtig Spaß. So wird es auch für den FC Erfurt Nord im nächsten Spiel schwierig, uns zu besiegen.“

Dieser hatte sich nach dem 0:1 gegen Wüstheuterode gründlich berappelt und sein Auswärtsspiel beim Schlusslicht Auleben dank Dominanz in allen relevanten Attributen sicher 5:1 gewonnen. Offensivallrounder Kliem eröffnete und schloss die Toreveranstaltung mit seinen Saisontreffern 15 und 16 (8., 81./Elfer), Tordebütant Rodney fand schnell Gefallen am Einnetzen, traf insgesamt dreifach. Vor allem Ost und Baumgarten zeigten sich in ihren Rollen als Wegbereiter emsig.
Goldene Tore per Bube-Kopfball und Tschirschky-Sololauf
Jeweils ein Tor genügte sowohl Spitzenreiter Büßleben zum Erfolg in Wüstheuterode als eben auch dem neuen Dritten Walschleben beim alten Mühlhausen. Bube erzielte für die Empor-Elf das Goldene per Kopf (38.), womit sie kalendarisch satte fünf komplette Monate ohne Pflichtspielniederlage blieb. Für Büßleben traf der pfeilschnelle Tschirschky zu Beginn des zweiten Durchgangs nach einem Solo flach per Distanzschuss. Er entschied damit eine bilderbuchreife Regenschlacht mit zwar wenig brasilianischem Fußball, dafür rassigen Zweikämpfen, aufgewühlten Emotionen und Ampelkarten für Team-Offizielle.
Wie bei den meisten anderen Teams an diesem Spieltag stand das Thema Mannschaftsleistung im Mittelpunkt der Analyse von Coach Georg Fischer nach dem 4:1-Sieg seiner Gisperslebener gegen Großrudestedt. „Wir sind super reingekommen, haben auch in der Großrudestedter Druckphase bis zur Halbzeit gut verteidigt.“ Für die Hausherren hatte Schenke per Doppelpack vorgelegt. Von Routinier Schönherr ins Szene gesetzt, hatte er zunächst Keeper Hübner umkurvt (9.), dann reagierte er im Gewühl am schnellsten und spitzelte den Ball zum 2:0 rein (14.). Auf der anderen Seite traf Porstmann per Kopf nach einem Eckball (33.).
Gegen aufrückende Gäste setzte sich in der Schlussphase Kilic wiederholt bis zur Grundlinie durch und spielte den Ball gefährlich vors Tor .Einmal war Lehmann aussichtsreich gescheitert, fünf Minuten später markierte er das 3:1 (83.). Schenke setzte nach einem Konter den Schlusspunkt (90.+4).
Erleichterung bei Kölleda nach drei Pleiten
Erleichterung im Lager der Kölledaer nach zuletzt drei Niederlagen am Stück gegen die Top-Drei: Das 1:0 gegen Bad Tennstedt war zwar anhand der Zahl von Großchancen aus Sicht von Trainer Marco Schmeißer zu wenig: „Junge Spieler, im Training machen sie viel mehr daraus.“ Umso mehr freute er sich über den gelungenen Spielzug mit Gasts Steckpass auf den quer von links einlaufenden und erfolgreich vollendenden Weidner (30.). Evergreen Notas hielt bei seiner Rückkehr zwischen die Pfosten seinen Kasten gegen vor allem auf Standards setzende Gäste sauber.
Quelle:https://www.thueringer-allgemeine.de/sport/sport-erfurt-und-soemmerda/article408673260/woelfe-aus-soemmerda-mit-viertem-streich-in-folge.html