1.Männer : Spielbericht (2022/2023)

Erstmals Lehrgeld gezahlt

Fußball-Landesklasse: Clevere Büßlebener besiegen Himmelsstürmer aus Kölleda verdient mit 3:0. Neuer Blau-Weiß-Keeper verhindert mit seinem bisher besten Spiel das Comeback der Gäste.

Es roch ein bisschen nach Wachablösung am Sonntagnachmittag in Büßleben. Der gastgebende SV Blau-Weiß, amtierender, aber zu Saisonbeginn kriselnder Vizemeister der Landesklasse-Staffel 2, wollte verhindern, dass der extrem formstarke Aufsteiger Kölleda/Leubingen seinen tollen Lauf fortsetzen und damit vorerst die Büßlebener als Nummer eins des Landesklasse-Septetts aus dem Fußballkreis ablösen würde.

Anfangs sah es gut aus: Die jungen Gäste begannen nervös, die im Schnitt nicht viel älteren, aber auf diesem Niveau deutlich erfahreneren Büßlebener waren zunächst etwas besser drin und feuerten sich lautstark an. Nach starkem Zusammenspiel zwischen J. Kiermeier und Schenke hatte Heymel, der drüber schoss, die erste gute Chance (8.).

Doch mit ihren Trommlern hinter der Bank kamen auch die Kölledaer im Spiel an. Gast, Matchwinner im Pokalspiel gegen Schott Jena, wühlte sich durch und legte ab auf Silberhorn, dessen Flachschuss Hübner parierte (10.). Beide Teams begannen sehr dynamisch und lieferten sich viele intensive Zweikämpfe.

Nach langem Ball von Shebli, den Gast stark verlängerte, verpasste Maroldt knapp die Gästeführung (18.). Über die Achse Shebli-Pauli-Silberhorn-Gast hatte sich der Liganeuling inzwischen das spielerische Übergewicht erarbeitet.

Nachdem das Spiel ein wenig dahinplätscherte, leitete Kreische mit mächtigem Kopfball einen Büßlebener Gegenzug ein, den er Sekunden später mit klasse Flanke auf Frenzel veredelte, der freistehend am langen Pfosten einköpfte – die überraschende Führung für die Blau-Weißen (36.). Zwei Minuten später der nächste Geniestreich: Eine Appel-Flanke nahm Schenke überragend runter, ließ damit die gesamte Kölledaer Deckung aussteigen und erhöhte frei vor Notas via Innenpfosten auf 2:0. Das war ein echter Wirkungstreffer für die Gäste, die fortan in den Seilen hingen und Mühe hatten, den 0:2-Rückstand in die Pause zu retten.

Beide Torhüter retten nach der Pause mehrfach

Die ersten Minuten nach Wiederbeginn waren ein offener Schlagabtausch. Die drei ersten guten Chancen hatte Büßleben, ehe Weidner für Kölleda an Torwart Hübner scheiterte (54.). Dann legte Kreische den Ball Zentimeter am linken Eck vorbei setzte (60.), seinen nächsten Versuch kratzte Notas aus dem Winkel (62.). Dann war wieder Hübner gefordert, der bei einem Scharfschuss noch die Hände hoch bekam. Nach toller Einzelaktion von Gast war es wieder der Neuzugang im Blau-Weiß-Tor, der seiner bisher stärksten Leistung für den neuen Verein eine weitere Großtat hinzufügte (67.).

Das war letztlich der vorentscheidende Moment. Statt 2:1 hieß es wenig später 3:0, als Kreische über rechts zum Flankenlauf ansetzte und den Ball nach einem Doppelpass in die Mitte brachte, wo er nach Schenkes Pressschlag über die Linie trudelte (77.). Doch vor allem Gast hatte sich noch nicht aufgegeben, machte mit einem Solo die gesamte Büßlebener Defensive nass, scheiterte aber abermals am starken Hübner (80.). Damit war die Moral der nicht unbedingt drei Tore schlechteren, aber an diesem Tag zu „grünen“ Kölledaer gebrochen. „Gerade die langen Bälle haben wir heute nicht gut verteidigt“, haderte ihr Trainer Dominik Sulze später.

Büßleben hatte die Wachablösung verhindert, dem aufmüpfigen Aufsteiger aus der Pfefferminzstadt die erste Pleite und eine Lektion beigebracht und sein erstes dickes Achtungszeichen der Saison gesetzt.